Max Bill ist noch ein Schüler, als 1925 zwei seiner Arbeiten in der Exposition internationale des arts décoratifs in Paris ausgestellt werden, auf Einladung von Sophie Taeuber-Arp. 1933, wieder in Paris, tritt der junge Architekt und Künstler einer Vereinigung bei, der auch Taeuber-Arp und ihr Mann Hans Arp angehören: der Abstraction- Création. Es ist der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit und einer lebenslangen Freundschaft. Kollektiv hat man in der Vereinigung, der u. a. auch Wassily Kandinsky, Piet Mondrian und Georges Vantongerloo angehören, die Abkehr von allem Figürlichen beschlossen, veranstaltet Ausstellungen, gibt einen Almanach heraus. Theorien werden aufgestellt, Methoden erprobt.
Auch nach Auflösung von Abstraction-Création bleiben Bill, Arp und Taeuber-Arp einander verbunden, zum einen durch die Schweizer Gruppe «Allianz», zum anderen durch die Zeitschrift
Plastique/Plastic,
die den transatlantischen Austausch der konstruktiven Avantgarde fördern soll, in Zeiten, da zahllose Kunstschaffende Europa bereits den Rücken gekehrt haben.
Unter Einbeziehung vieler erstmals publizierter Materialien beleuchtet dieser Band die künstlerische und intellektuelle Präsenz von Arp, Taeuber-Arp und Bill in bedeutenden Künstlergruppen und Zeitschriften der 1930er- und 1940er-Jahre, das Entstehen kollektiver Kommunikationsformen, zukunftsweisender Ideen und Kunstwerke.