Es ist, als sei dieses Handbuch von Zeitreisenden verloren worden und nun hält man es wundersamerweise selbst in den Händen. Unkompliziert und mit zahlreichen Hintergrundinformationen liest man darin von erkundbaren Orten und Ereignissen in der Vergangenheit, den dazugehörigen empfohlenen Verhaltensweisen, über einzuhaltende Vorsichtsmassnahmen sowie Überlebenstipps und vieles mehr.
Dass heute nicht bekannt ist, wie die Musik zur Zeit Beethovens geklungen hat, liegt nicht nur daran, dass wir nicht genau wissen können, wie die damaligen Instrumente tatsächlich geklungen haben oder mit welcher Virtuosität sie gespielt wurden, sondern weil wir beispielsweise nicht wissen können, wie schnell überhaupt gespielt wurde. Zwar gibt es seit der Erfindung des Metronoms gewisse Anhaltspunkte, jedoch bedarf es zur genauen Rekonstruktion natürlich Metronome mit der genau gleichen Bauart und den genau gleichen Schwingkörpern wie damals. Der Reiseführer empfiehlt hierzu das Erlernen eines Instruments in der damaligen Zeit, heutige Historiker wird’s freuen.
Möchte man einen gefährlichen Urlaub in der Vergangenheit verbringen, so reise man zu den Dinosauriern. Anders als bei Zeitreisen zu Zeiten, in denen es Menschen mit monetären Mitteln schon gibt, sollte man hier den Proviant selbst mitbringen, da es weit und breit keine Einkaufsmöglichkeiten gibt. Auch sollte man in dieser Zeit keine Tiere oder Pflanzen essen, da neben den uns heute bekannten giftigen Arten auch zahlreiche ausgestorbene und uns nicht bekannte Pflanzen und Tiere das Leben bedrohen können. Dafür stellt das Handbuch «Einige allgemeine Hinweise zur Erhaltung Ihrer Gesundheit» bereit.
Hilfreiche Lebenstipps sind ebenfalls geboten. So können Menschen, für welche «früher immer alles besser war», doch gleich dortbleiben.
Heiter und kreativ liest man in diesem Buch über viele interessante Begebenheiten in verschiedenen Zeiträumen und lernt dabei auch noch viel über Geschichte. Die Autoren sind sich natürlich bewusst, dass derzeit noch keine Zeitreisen möglich sind. Gibt man sich aber der Fantasie hin, dass diese nicht nur möglich sind, sondern auch so einfach umzusetzen sind wie eine simple Zugfahrt, so taucht man mit diesem Buch selber tief in die Vergangenheit ein.
Yannick Blumenthal