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Hmine, Alexandre: Milchstraße

Roman

Eine junge unverheiratete Marokkanerin wird schwanger. Um der Schande zu entgehen, flüchtet sie in die Schweiz und bringt da das Kind zur Welt. Sie gibt den kleinen Jungen in die Obhut einer alten Tessinerin, die in einem Dorf im Malcantone lebt. Bei Elvezia ist sein Zuhause, sie ist immer für ihn da, sie lehrt ihn das Vaterunser und sie näht ihm jedes Jahr ein Fasnachtskostüm. Da spielt er auf der Piazza, im Wald, ist daheim auf dem Fussballplatz. Mit der Zeit lernt er seine muslimische Verwandtschaft in Marokko und damit ein ganz anderes kulturelles Umfeld kennen. Er ist Tessiner, spricht kein Arabisch und fühlt sich anlässlich seiner Besuche in Marokko zunehmend unwohl. Fragen nach der Identität und der Zugehörigkeit tauchen auf.

Alexandre Hmine lässt mit starken Bildern und Momentaufnahmen eine Kindheit und Jugend vorbeiziehen, in der sich immer mehr ein Zwiespalt auftut. Zwischen zwei Welten hin- und hergerissen, droht der Heranwachsende die Balance zu verlieren.

Die Leserin, der Leser ist als Zeugin sehr nah dabei und erlebt die zahlreichen alltäglichen Diskriminierungen mit, ohne dass der Autor etwas bewertet. Dies ist eine grosse Stärke dieses Buches. Hmine erzählt sehr fragmentarisch, in kurzen Episoden, in Skizzen an verschiedenen Schauplätzen.

Diese Coming-of-Age-Geschichte berührt durch den Erzählstil, die dokumentarischen Szenen des Erwachsenwerdens und die zunehmende Spannung zwischen den Welten, die aber alle zu dieser Hauptfigur gehören. Eine neue Stimme der Schweizer Literatur als Leseempfehlung!

Monika Steiner



Artikelnummer: 978-3-85869-905-3
CHF 21.00
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Autor Hmine, Alexandre
Verlag Rotpunktverlag
Einband Fester Einband
Erscheinungsjahr 2021
Seitenangabe 256 S.
Meldetext Lieferbar in 24 Stunden
Ausgabekennzeichen Deutsch
Masse H20.4 cm x B12.5 cm x D2.0 cm 344 g
Auflage 1. Auflage 2021
Reihe EDITION BLAU
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