Dieses Buch ist inspiriert von der Geschichte der Menschen, die zum Ende der 1840er Jahren, den dunkelsten der irischen Hungersnot, ums Leben kamen. Die Hauptfigur des Romans – Honora – ist eine der wenigen Davongekommenen. Die junge Frau überlebt das schreckliche Ereignis, verliert aber ihre Familie und ihre Dorfgemeinschaft. Allein und mit letzter Kraft und der Hoffnung auf ein besseres Leben macht sie sich auf den Weg über den Atlantik nach Amerika. Erst nach New York, später bis in die Weiten der amerikanischen Prärie nach Oregon …
Honora hat sich immer schon anders gefühlt. Ihre Andersartigkeit gibt ihr unglaubliche Kraft und unbändigen Überlebenswillen. Trotz Trauer, Schmerz und Verzweiflung ist sie stets auf der Suche nach Freiheit und einem Platz für sich, ohne Fremdbestimmung. Schliesslich trifft sie im Wilden Westen auf einen stillen, einsamen Reiter, einen Cayuse. Eine schicksalhafte Begegnung. Auch dieses indigene Volk musste sein Land verlassen und immer weiterziehen.
Im Roman sind Vögel ein wiederkehrendes Motiv. Ein Rotkehlchen flog ins Zimmer bei der Geburt von Honora. Ein todbringendes Zeichen in der irischen Mythologie, aber auch ein Symbol für Freiheit. Dieser Vogel symbolisiert auch Neuanfang und Leben und wird von vielen als Zeichen des Glücks angesehen.
Eine Geschichte voller Tragik und Hoffnung. Hoffnung ist das Gefühl, das nach der beeindruckenden Lektüre zurückbleibt.
Susanne Bühler