Vince Corso ist Bibliotherapeut. Seine Praxis in Rom ist gleichzeitig auch seine Wohnung. Hier unter dem Dach empfängt er seine Kund:innen. Sie erzählen ihm ihre Leiden, ihre Sehnsüchte und fragen nach Erlösung und Erfüllung durch die geeignete Lektüre. Corso ist ein gewiefter und äusserst belesener Zuhörer, der genau nachfragt und seine Medizin mit unglaublicher Kraft an den Mann und die Frau bringt. Eines Tages kommt eine Frau und stellt Corso vor ein Rätsel: Sie erzählt von ihrem dementen Bruder, der stetig einige Sätze wiederholt, von denen sie denkt, sie stammen aus einem Roman. Diesen Roman solle Corso nun finden. Die Schwester wolle ihn dem Bruder vorlesen. Corso beginnt zu ermitteln. Mit der Zeit wird deutlich, dass es der Schwester nicht ums Vorlesen geht. Und der demente Bruder ist eventuell auch nicht so erkrankt, wie er vorzugeben scheint. Und da ist noch Feng, die chinesische Lektorin, deren Bekanntschaft Corso umtreibt. Wir tauchen ein in das schwindelerregende Labyrinth grosser Literatur und einer Bibliothek, die so manche Überraschung bereithält. Grosses Lesevergnügen!
Und: Zum Glück gibt es vom sehr belesenen Autor Stassi noch einen weiteren Roman mit Vince Corso: Ich töte, wen ich will. In diesem wird seine kleine Behausung verwüstet und er gerät in die Nähe einer Mordserie, die Rom erschüttert.
Priska Friedli
