Die Bäuerin Theresa kann nicht mehr. Sie zieht ihre Arbeitskleider und Gummistiefel aus, legt sich drinnen auf das Sofa vor den Kamin und schweigt. Ihr Ehemann Erwin, ihre Tochter Rosalie und ihr Enkel Daniel verstehen dieses seltsame Verhalten nicht und regen sich über ihr Schweigen auf. Weggezogene und daheimgebliebene Familienmitglieder versammeln sich um die nicht mehr funktionierende Frau.
Präzise beobachtet der Ich-Erzähler, als Lehrer in Wien lebend, die ungewohnte und neue Situation und die Reaktionen seiner ihm fremden Familie im oberösterreichischen Dorf irgendwo in der Region Linz. Alle müssen sich verändern und Neues wagen, um Theresa zu verstehen. Und Theresa muss lernen über ihre Gefühle zu reden.
Ein dichtes Debüt von Dominik Barta über ein aus den Fugen geratenes Landleben. Es rückt unsere nach wie vor idyllischen, idealisierten Vorstellungen vom Land und ihren Bewohnern zurecht und beschreibt die sich auch dort verändernde Gesellschaft.
Besonders das Ensemble seiner Figuren ist sehr glaubwürdig, vielschichtig und fein gezeichnet.
Susanne Bühler