In diesem Buch begleiten wir Go Mani, die in ihren Dreissigern ist, unverheiratet und immer noch bei ihren Eltern wohnt. Die Familie lebt nicht in einem schönen Haus, sondern in einer kleinen Wohnung, in einem der heruntergekommensten Stadtteile in Seoul. Die Mutter ist geistig zurückgeblieben, der Vater betreibt einen schlecht laufenden Imbiss und Mani hat gerade ihren Job nach zehn Jahren verloren. Als Kind investierten ihre Eltern viel Geld für eine Turnausbildung, da es Manis Traum war, eines Tages als Turnerin bei Olympia mitzumachen. Aber egal wie sehr sie sich anstrengte, ihr Talent reichte einfach nicht aus und der Traum platzte. Nun sitzt Mani gelangweilt zuhause, den ewigen Schimpftiraden ihrer Mutter ausgesetzt. Doch dann ergibt sich die Chance für die Familie, in eine der begehrten Hochhauswohnungen zu ziehen, aber nur, wenn die Familie ihre moralischen Prinzipien hinter sich lässt.
«Vielleicht bedeutet Erwachsenwerden als solches, nach einem Scheitern sein Leben weiterzuleben.»
Nam-Joos neuer Roman ist keine spannungsgeladene Geschichte, sondern ein Einblick in die alltäglichen Herausforderungen einer gewöhnlichen Frau, die im Schatten der Gesellschaft lebt – geprägt von Armut, Mobbing, unerfüllten Träumen und dem ständigen Druck, immer noch unverheiratet und kinderlos zu sein.
Deborah Keller