Elena Fischer bricht uns schon auf den ersten Seiten von «Paradise Garden» das Herz.
Wir stehen mit Billie auf dem Friedhof und begraben ihre Mutter Marika. Billie erzählt uns die letzten paar Wochen mit ihrer Mutter in einer Rückblende. Es ist eine poetisch traurige Coming of Age Geschichte eines Mädchens, das eigentlich noch nicht an diesem Punkt stehen sollte.
Ihre Mutter war voller Liebe für Billie. Sie gab sich alle Mühe, das Leben ihrer einzigen Tochter so schön wie möglich zu gestalten. Die zwei gewinnen in einem Radiogewinnspiel und wollen ans Meer. Doch am Morgen ihrer Abreise kommt eine Nachricht der Grossmutter aus Ungarn. So fallen die Ferienpläne ins Wasser und auch ihr harmonisches Leben zu zweit wird durch eine dritte Person hart auf die Probe gestellt.
Von hier an geht es für Billie nur noch bergab, bis wir nach dem Tod ihrer Mutter wieder am Anfangspunkt der Geschichte, bei einer zurückgelassenen Billie auf dem Friedhof. Die Ich-Erzählerin verbringt einen kurzen Aufenthalt im Jugendheim, wo sie sich so fehl am Platz fühlt, dass sie ausbüxt. Sie stiehlt trotz ihrer 14 Jahre das Auto ihrer Mutter und macht sich auf die Suche nach ihrem letzten Familienmitglied - ihrem unbekannten Vater.
Mit ihrem Erstling ist Elena Fischer eine so schön berührende Geschichte gelungen, die für mich ein Lesehighlight dieses Sommers war. Sie schafft es mit ihrer liebevollen Figurenbeschreibung und einer leichten sowie poetischen Sprache, dass einem beim Lesen trotz Tragik und Schmerz nie schwer ums Herz wird.
Dshamilja Walde
