Enitan, Funmi und Zainab haben sich in der Universität von Zaria in Nigeria in den 80er Jahren kennengelernt. Obwohl die drei unterschiedlicher nicht sein könnten, entwickelte sich eine innige Freundschaft zwischen den Frauen. Doch nach dem Studium trieb das Leben die Drei auseinander.
Als 30 Jahre später Funmis Tochter in Lagos heiratet, nehmen die Frauen diese Gelegenheit zum Anlass, um sich wiederzusehen. Denn alle drei Frauen gingen unterschiedliche Wege und mussten merken, dass das Leben anders spielt, als man es geplant hatte. So steht Enitan in New York vor dem Ende ihrer Ehe und spricht nur ungern darüber, da es für sie eine schwere Niederlage ist. Zainab hat Kinder und Enkelkinder aus einer glücklichen Beziehung, doch seit einem Schlaganfall ist ihr Mann ein Pflegefall und das Leben ist nicht mehr so, wie es war. Nur Funmi führt ein finanziell sorgenfreies Leben, steckt dafür aber in einer Ehe mit einem Mann, dem Macht in Lagos wichtiger ist als seine Familie.
Tomi Obaro erzählt eine interessante und kurzweilige Geschichte über drei nigerianische Freundinnen, die nie den Kontakt zueinander verloren haben. Sie beginnt in der Gegenwart und arbeitet sich Stück für Stück zu den Anfängen der Freundschaft vor. Nebenbei erhält man einen Einblick in ein Land, in dem verschiedene Religionen, Kulturen und Vermögensverhältnisse, politische Unruhen im Alltag ständige Begleiter sind.
Obwohl Obaros distanzierter Blick auf die Figuren die Geschichte recht oberflächlich wirken lässt, ist es ein gelungenes Debüt über Freundschaft, das die Leser:innen gut unterhält und zum Entspannen einlädt.
Deborah Keller