Judith Schalansky, 1980 in Greifswald (vormals DDR) geboren, wurde mit dem bedeutenden Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2018 ausgezeichnet und war auf der Longlist des deutschen Buchhandels.
Zu Recht wird sie so gelobt und mit W.G. Sebald zusammen genannt. Denn, wann gab es so gut recherchierte Geschichten zu lesen?
«Verzeichnis einiger Verluste» ist kein Roman, keine Erzählung, kein fader Dialog. Schalansky bewegt sich vielmehr zwischen Poesie und Wissenschaft, Natur und Phantastischem. Eine eigene Welt und Sprache, eine Welt der Greta Garbo und der Sappho, dem Tode und dem Verschwundenen, dem nicht mehr Anwesenden. Was auch immer verloren – Schalansky findet eine eigene Form, als wäre Ovid mit seinen Metamorphosen Pate gestanden.
Ulrich Riklin